Fragen & Antworten

„Rotenburger Grenzlichter“ ist ein Projekt im Gemeinwesen Rotenburg a. d. Fulda, das die Themen Grenzverletzung und Gewalterfahrung aus dem Dunkel holen und zugleich von Erlebnissen erzählen will, die stark gemacht haben, die eigenen Grenzen zu wahren.

„Das Thema (sexualisierte) Gewalt ist vieles: Hochsensibel, sehr emotional, gesellschaftlich wie schulisch relevant und ziemlich komplex. Darüber hinaus ist es so unangenehm, dass man es am liebsten nur dann beleuchtet und darüber spricht, wenn es gar nicht mehr anders geht.“, heißt es in der Projektbeschreibung. Das soll sich künftig ändern. Ziel der „Rotenburger Grenzlichter“ ist es, genau diese Punkte zum Gesprächsthema zu machen, darüber aufzuklären und möglichst viele Menschen für diese Themen zu sensibilisieren. „Betroffene sollen wissen, dass wir (als Gemeinde/als Mitarbeiter:innen von verschiedensten Institutionen/als Menschen) hinsehen, hinhören und helfen werden.“

Ursprünglich entstanden ist die Projektidee im Rahmen der AG „Sexualisierte Gewalt“ an der Jakob-Grimm-Schule. Schnell war aber klar, dass es nicht bei einem Schulprojekt bleiben sollte. Die Idee wurde daher im vergangenen Jahr auf einer Sitzung des Präventionsrats der Stadt Rotenburg vorgestellt. Hier fand das Projekt sofort großen Zuspruch, sodass es sich mittlerweile zu einem umfangreichen Gemeindeprojekt entwickelt hat, bei dem bereits zahlreiche Akteure verschiedenster Institutionen tatkräftig mitwirken: Albert-Schweitzer-Schule, Diakonie, Drogenhilfe Nordhessen, Ev. Kirchengemeinde Rotenburg a. d. Fulda, Familienzentrum der Stadt Rotenburg a. d. Fulda, Haselbachschule, Heinrich-Auel-Schule, Hephata, Jakob-Grimm-Schule, Jugendpflege Alheim, Kommunale Kinder- und Jugendarbeit Rotenburg a. d. Fulda, Polizei, ProFamilia (Halte.Punkt), Schülervertretung der JGS, Seniorenbeirat der Stadt Rotenburg a. d. Fulda, Stadtverwaltung Rotenburg a. d. Fulda, Städtische Kindergärten Rotenburg a. d. Fulda.

Das Projekt läuft hinter den Kulissen bereits seit mehreren Jahren und ist weiterhin ein lebendiges Projekt, sodass ein Enddatum noch gar nicht genannt werden kann. Wir wollen auch eigentlich gar kein Enddatum entstehen lasse, da wir immer und jederzeit Hilfe bei Gewalt anbieten wollen.

In diesem Jahr werden als große Projekte die Ausstellungen "ECHT FAIR!" im Sommer und "ECHT KRASS!" im Spätherbst stattfinden. Wie genau es dann weitergeht, erwarten wir alle mit Spannung und voller Tatendrang.

Die Geschichten werden den "Rotenburger Grenzlichtern" von Betroffenen, Angehörigen oder Freunden geschildert.

Hast du auch etwas erlebt, was du dir einfach mal von der Seele reden willst? Oder hast du etwas erlebt, bei dem dir jemand geholfen hat, deine persönlichen Grenzen zu wahren und zu stärken? Dann lass uns deine Geschichte gern zukommen. Wie uns deine Geschichte erreicht?

• Du schreibst oder tippst deine Geschichte auf Papier und wirfst sie in einen der Grenzlichter-Briefkästen.
  Diese findest du an verschiedenen Standorten in der Stadt und den Stadtteilen. Zum Beispiel bei der Jakobikirche, dem Kreiskrankenhaus, aber auch bei der Haselbachschule in Lispenhausen oder in Atzelrode.
  
• Du schickst deine Geschichte als Audionachricht an die Grenzlichter-Nummer 0178 6744857. Natürlich speichern wir deine Nummer nicht und verfolgen Sie auch nicht zurück.
• Du schickst uns deine Geschichte über unser anonymes Formular. Auch hier verfolgen wir selbstverständlich nichts zurück.

Die Geschichten werden wir vor einer anonymen Veröffentlichung bearbeiten. Es werden Namen, Daten und vielleicht auch Zahlen geändert. Außerdem werden wir die Geschichten in einen Zusammenhang stellen, sodass jede Geschichte für sich steht und zugleich Teil eines Versuches wird, diese Themen in unserer Stadt zu Gehör und ins Gespräch zu bringen.

Nein!

Wir bitten dich darum, die Namen in deiner Geschichte abzuändern oder sie einfach ganz ohne Namen einzureichen. Unabhängig davon, werden auch wir im Bedarfsfall noch einmal eine Änderung der Namen vornehmen. Niemand wird sich namentlich in einer der Geschichten wiederfinden.

Beratung und Therapie sind wichtige Schritte, um die erlebte Gewalt verarbeiten zu können. Nicht nur für Betroffene, auch für Angehörige ist Hilfe wichtig und richtig.
Bei HALTE.Punkt erhältst du Beratung und Hilfe.